Hautpilz im Friseurwesen …
Seit ungefähr 4 Woche gibt es mehrere Publikationen über Hautpilz, welcher als Ursache eine Kontaminationsinfektion beim Friseur haben soll.
Wenn ich mir im Grunde dazu die Berichterstattungen ansehe, dann darf ich bereits an dieser Stelle anmerken, dass es sich aus meiner Sicht für eine nicht seriöse Darstellung in der Presse handelt. Es stimmt mich tatsächlich sehr bedenklich, dass solche polar verfassten Publikationen nach außen gehen.
Es geht hierbei um einen speziellen Hautpilz:
Trichophyton tonsurans …
Trichophyton ernährt sich von Hornsubstanz (Keratin) und wird als Dermatophyt eingeordnet – die Erkrankung durch einen Dermatophyt wird als Dermatophytose oder Tinea bezeichnet.
In der Regel zeigt sich die Erkrankung so, dass nur oberflächliche Hautschichten betroffen sind – in den meisten Fällen ist nur die Epidermis betroffen ganz genau bezeichnet das stratum corneum.
Das Stratum corneum ist die oberste Schicht der Epidermis. Diese besteht aus abgestorbenen Plattenepithelzellen (Korneozyten), die keinen Zellkern bzw. keine Zellorganellen aufweisen – also im Grunde tote, organische Substanz ohne Stoffwechsel. Diese Zell-Masse wird zusammengehalten durch eine Art Kittmasse – den Zellmembrankomplex. Es handelt sich hierbei um eine Lamellen-Proteinstruktur, die insbesondere für den Pilz nährreich ist. Da auch Nägel und Haare eben aus diesem Material bestehen, befällt diese Pilzart eben auch Haare und Nägel. Dabei ist eine Irritation nur auf der haut sichtbar – am Haar gedeiht der Pilz nahezu unsichtbar.
Vorkommen dieses Pilzes …
Trichophyton ist weltweit verbreitet, jedoch mit Schwerpunkt in Nordamerika und auch Großbritannien. Der Pilz kann Menschen aller Altersgruppen infizieren, jedoch sind Kinder und Jugendliche häufiger betroffen. Eine Infektion kann zu verschiedenen Symptomen führen – am häufigsten kommt es zu den Krankheitsbildern:
Tinea corporis
Tinea corporis, die Ringelflechte, ist eine häufig vorkommende, ansteckende Pilzinfektion der oberen Hautschicht. Betroffen sind meist Arme, Beine oder der Rumpf. Allerdings kann sich eine Ringelflechte auch auf den Kopfbereich, das Gesicht sowie Hände und Füße ausbreiten.
Symptome
- Runde, schuppige Rötungen auf der Haut
- Deutlicher Juckreiz
- Entzündliche Hauterkrankung
Tinea capitis
Die Tinea capitis ist eine Pilzerkrankung der behaarten Kopfhaut. Die Erkrankung kommt häufig bei Kindern vor (Endemien in Kindergärten und Schulen).
Symptome
- Runde, schuppige Rötungen auf der Haut
- Deutlicher Juckreiz
- Entzündliche Hauterkrankung
Die Tinea capitis kann dabei in zwei Formen auftreten:
- Entzündlich
- nicht-entzündlich
Übertragung
Trichophyton kann über direkten Kontakt mit infizierten Personen oder Gegenständen übertragen werden. Dies kann durch den Umgang mit Haaren, Hautschuppen oder anderen kontaminierten Materialien geschehen. Der Pilz kann auch über Friseurwerkzeuge übertragen werden. Neben der direkten Kontamination sind auch Aussparungen über die Luft fasslich.
Behandlung
Die Behandlung von Infektionen mit Trichophyton tonsurans erfolgt vorwiegend durch topische Medikamente (Emollienzien). In schweren Fällen kann auch eine systemische Behandlung notwendig sein. Es ist wichtig, dass Infektionen frühzeitig erkannt und behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Kommt es zu forcierten Infektionen und damit auch zu Folgeinfektionen in Form von Entzündungen, kann es bei Ausladenden Entzündungen zu Narbenbildung auf Haut und auch Kopfhaut kommen.
Akute Auffälligkeit bezüglich der Dermatologen …
Hautärzte entdecken tatsächlich gegenwärtig gehäuft solche Infektionen und zwar mehr als doppelt sowie viele wie üblich.
Presse-Auffälligkeit …
Es ist für mich tatsächlich fragwürdig, wieso nun dies auf „billige Barber-Shops“ zurückgeführt wird. Alleine diese Wortwahl in der Presse ist für mich unfassbar.
Es ist erst einmal festzuhalten, dass diese Erkrankung die zweithäufigste neben Fußpilz ist. Also im Grunde schon mal nicht selten. Da es sich um keine meldepflichtige Krankheit handelt, sind im Grunde konkrete Zahlen schwer fasslich. Fest steht jedoch, das Dermatologen im Gunde anzeigen, dass derartige Pilzerkrankungen – insbesondere am Kopf – sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt haben. Ob man hier allerdings von einer Epidemie sprechen kann – wie es Dermatologen in der Presse andeuten – halte ich noch nicht für fasslich.
In der Presse wird forciert eine medikamentöse Behandlung als vorstehend beschrieben. Dies ist allerdings nicht richtig, da eine Behandlung ebenfalls topisch (also lokal) erfolgen kann und hoch effizient ist.
Im Grunde ist es einfach …
Haut- und Nagelpilze sind Grunde immer ein Indiz nicht hinreichender Hygiene. Dies den Baber-Shops alleinig zuzuschreiben, halte ich für eindeutig falsch. Faktum ist, dass der bezeichnete Pilz auf der Kopfhaut gehäuft auftritt. Ich denke, man sollte somit präventiv die gesamte Branche sensibilisieren und über den Pilz aufklären. Da wir aus dem Bereich der medizinischen Kosmetik kommen, ist es schwer folgendes ohne den Verdacht von Eigennutzen zu kommunizieren:
Medizinische Haar- und Hautkosmetik hilft hier im Grunde …
Werden im Grunde Haarwäschen mit entsprechenden Shampoos durchgeführt, die einerseits konditionierend hoch perforieren, andererseits aber auch bezüglich Pilzen lebensfeindliche Umgebungen signalisieren, ist ein Manifestieren von Pilzen im Generellen nicht mehr möglich. Begleitend gibt es entsprechende Fluids, die als Kopfhaut- und Haar-Fluid verwendet werden, um eine forcierte Pilz-Inhibiton zu gewähren, ohne dabei ein Risiko für den generellen Habitus von Haut und Haar darzustellen.
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